Immer sind die anderen Schuld

In letzter Zeit tritt es vermehrt auf... die Schuldzuweisung. Oder ist es einfach nur, weil ich vermehrt darauf achte? War es wirklich schon immer so?

Das betrifft auch tatsächlich alle Bereich - sowohl in dem Coaching mit Hunden als auch Menschen unter sich. Dennoch kann alles einen Grund: unbefriedigte Bedürfnisse.

Woher kommt diese grundsätzliche Unzufriedenheit? Haben wir verlernt unsere Bedürfnisse zu sehen? Oder auszudrücken? Und warum schieben wir die "Schuld" dann den Anderen zu?

Es ist natürlich viel einfacher, die Schuld den anderen zu zu schieben. Man muss sich nicht mit sich selbst, seinen Sorgen und Ängsten beschäftigen? Aber warum haben wir so viel Angst vor der Angst? Warum haben wir so viel Angst davor unsere Bedürfnisse zu äußern und auch mal schwach zu sein? Warum wollen wir alle perfekt sein und keine Fehler zulassen?

Meiner Meinung nach sind "Schuldzuweisungen" sehr einseitig gedacht. Niemand ist an einer Situation alleine Schuld. Es ist immer ein Zusammenspiel verschiedenster Faktoren und eine Reaktion auf ein bestimmtes Ereignis oder Reaktion. Dazu kommen die bisherigen Lernerfahrungen und Strategien, die wir erlernt haben, um zu überleben. Meist zeigen sie sich in kleinen subtilen Hinweisen. Werden sie immer größer, damit wir sie endlich wahrnehmen, erscheinen sie und dann wie das riesige Monster! Aus Angst davor können wir dann nicht mehr klar denken und verfallen in unsere bewährten Strategien. Und dann sind wieder alle Anderen schuld!

Ich beobachte dies auch immer wieder im Hunde-Coaching. Es sind die äußeren Faktoren, die Schuld sind, warum der Hund nicht "funktioniert". Dann sind wir - genauso wie die Hunde sehr häufig - viel zu sehr im Außen fokussiert. Das Innere können wir gar nicht mehr wahrnehmen. Lag es an der fehlenden Generalisierung? Bei uns oder beim Hund?

Dabei ist die Lösung so einfach: Wenn wir zunächst ins Innere schauen und uns darauf fokussieren was wirklich wichtig ist. Was sind unsere Bedürfnisse? Wie können wir diese stillen? Was steckt hinter dem Verhalten unseres Gegenübers?

Anstatt böse Absichten zu vermuten, schauen wir liebevoll hin. Hat er auch unbefriedigte Bedürfnisse, die er nicht ausdrücken kann oder sich dessen gar nicht bewusst ist?

Wie wäre es, wenn wir die Brille der "Schuld" abnehmen und dafür mit klarer Sicht und ganz neutral auf unser Gegenüber zu gehen und einfach mal beobachten und zuhören. Einfach mal die Perspektive zu wechslen und jeden vermeintlichen "Fehler" als Lernaufgabe dankbar annehmen um uns weiterzuentwickeln. Probleme sind Herausforderungen, die uns die Chance bieten neue Wege einzuschlagen und unser Tun zu überdenken. Es ist einfach wunderbar- welche Potentiale dadurch entfacht werden können.

Und es ist doch so, dass die Evolution nur möglich ist, weil Lebewesen die Fähigkeit haben sich den neuen Gegebenheiten anzupassen. Und ohne dass, wären wir alle nicht hier! Also macht Fehler, seid unperfekt - Seid EINFACH EINZIGARTIG!